Überzeugungen und Verhaltensweisen, die wir viele Jahre hatten, wurden innerhalb weniger Monate über den Haufen geworfen. Globalisierte Produktions- und Logistikketten, die durch eine perfekt geölte Maschinerie Waren just-in-time und zu niedrigsten Kosten gewährleisten, werden zur Beschaffungsfalle, sobald Schiffe wegen Lockdowns nicht gelöscht werden können oder eine „Ever Given“ den Suezkanal 6 Tage blockiert. Eine über Jahrzehnte etablierte Präsenzkultur am Arbeitsplatz wandelt sich aus der Not heraus in virtuelle und hybride Arbeitsformen. Diese funktionieren kurzfristig viel besser als ursprünglich angenommen, sind in ihren langfristigen Auswirkungen auf psychische Gesundheit, sozialen Austausch und Verbundenheit mit der Organisation jedoch noch nicht abschätzbar. Eine über Jahrzehnte aufgebaute politische Kultur des Dialogs und Vertrauens, die zur längsten Friedensperiode in Europa führt, zeigt sich extrem verwundbar und schwach, sobald eine Partei längst überwunden geglaubte archaische Vorgangsweisen wieder belebt.

All das löst in der Gesellschaft, in Unternehmen und bei Mitarbeitenden Ängste und großen psychischen Stress aus – bekanntermaßen kein guter Begleiter für Veränderungsfähigkeit und -willen. Gerade in diesen turbulenten Zeiten, die Organisationen alles abverlangen, um zu überleben und nachhaltig erfolgreich zu sein, stellt sich die Frage: Wie kann es uns gelingen, die nötigen Veränderungen erfolgreich und mit angemessenem Einsatz zu bewältigen?

In unserem Schwerpunkt „Transformation, die wirkt​“ legen wir deshalb den Fokus auf die punktgenauen Hebel, an denen hierfür anzusetzen ist.