Im Jahr 2021 wurden in Österreich rund 103 Mrd. Euro investiert, was etwa einem Viertel des BIP entspricht. Davon entfallen rund 13,4 Mrd. Euro auf den Staat, 1 Mrd. Euro auf die Länder und 3,9 Mrd. Euro auf die Gemeinden. Zählt man Investitionen von staatsnahen Betrieben hinzu, wie etwa in das Schienen- und Straßennetz oder die Energie- und Wasserversorgung, erhöht sich der öffentlich beeinflussbare Anteil noch weiter. Zusätzlich fallen Folgekosten in mindestens gleicher Höhe an. Investitionen binden also einen Großteil der öffentlichen Mittel, weshalb ein entsprechend sorgsames und professionelles Vorgehen erforderlich ist. Hinzu kommt, dass der Druck auf zielgerichtete Investitionen angesichts diverser gesellschaftlicher Herausforderungen wie Klimawandel und Pandemien noch weiter zunimmt.

Generell können wir davon ausgehen, dass die technische Planung und Abwicklung der Investitionsvorhaben sowie die (betriebs)wirtschaftliche Planung und Steuerung auf einem sehr hohen Niveau funktionieren. Es ist aber auch wichtig zu bedenken, dass Investitionen in der Regel zu gravierenden Veränderungen in den betroffenen Organisationen führen. Warum also nicht ein Investitionsvorhaben als ein großes Change Management- oder Transformationsprojekt verstehen und entsprechend organisieren? Und damit die Akzeptanz bei allen Stakeholdergruppen und auch die Wirkung entscheidend verstärken?

In den nächsten Wochen beleuchten wir Fragen, wie „Was versteht man unter einer Investitionsbedarfsanalyse?“ oder „Wie lassen sich Zielbildentwicklung, kommunikative Begleitung von Investitionsvorhaben sowie Bürger:innenbeteiligung und Stakeholdereinbindung gestalten?“ Aber auch Ihre Erfahrungen und Einschätzungen zum Management von Investitionsprojekten in der öffentlichen Verwaltung und in NGOs werden eine relevante Rolle spielen.

Wir freuen uns auf die gemeinsame Gestaltung der Change-Architektur!