Nachhaltigkeit in ökologischer und sozialer Hinsicht – da gibt es viel zu lernen, vor allem von den bisher stärker im NPO-Bereich verankerten Erfahrungen mit Wirkungsmessung und -steuerung. Die Frage, wie mein Tun die Gesellschaft beeinflusst, beschäftigt zunehmend auch Entscheidungsträger in Wirtschaftsbetrieben, die den „Public Value“ des eigenen Unternehmens kennen, verbessern und schließlich auch vermarkten wollen. Unter dem Namen „econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft“ wollen die 30 größten Unternehmen Deutschlands die Wirkungen und Nebenwirkungen ihres Handelns erforschen und gezielter steuern.

Damit dies gelingt, sehen wir drei Handlungsprinzipien als förderlich:

1. Zielsystem klären

Der erste und wichtigste Schritt beim Aufbau eines wirkungsorientierten Steuerungssystems, ist ein klares und reflektiertes Zielsystem der Organisation (Vision oder übergeordnete Ziele) sowie der einzelnen Angebote (Zielgruppen, Konzept und Wirkungslogik).

2. Wirkungsanalysen einfach halten

  • Das Ziel der Wirkungsanalyse klären und den Aufwand in Relation zum Nutzen stellen.
  • Vorhandene Daten systematisch auswerten und auf bestehendem Know-how aufbauen. Bei Bedarf zielgerichtete Studien durchführen.
  • Schwer messbare Wirkungsdimensionen besser qualitativ erfassen oder offen lassen, anstatt sie aus der Analyse auszuklammern.

3. Organisationales Lernen fördern

  • Steuerungssysteme nicht nur zur Legitimation, sondern auch für die Qualitätsentwicklung einsetzen.
  • Auf den Dialog mit den zentralen Anspruchsgruppen achten: Einbindung schafft Verständnis und Motivation.
  • Wirkungsorientierung als Denkweise in der Organisationskultur verankern. Fehler zulassen und aus ihnen lernen.

„Nicht alles, was zählt, kann gezählt werden und nicht alles, was gezählt werden kann, zählt“, soll Albert Einstein gesagt haben. Keine Frage, Wirkungsanalyse hat ihre Grenzen: Der Nachweis der Kausalität von Wirkungen ist häufig eine Herausforderung – so auch die Bewertung der Veränderung. Besonders Unternehmen erkennen aber in der Wirkungsanalyse und -steuerung die Chance, ihren gesellschaftlichen Nutzen zu benennen und zu beziffern. Der Jahresbericht wird dann zu einem Wirkungsbericht und neben den finanziellen Ergebnissen stehen auch positive gesellschaftliche Veränderungen im Vordergrund.