Offene Begegnungszonen, Showrooms für Mitarbeiter oder fl exibel gestaltbare Arbeitsplätze sind nur einige Beispiele für gut durchdachte Elemente von innovativen Büroräumlichkeiten. Weil Raum nicht gleich Raum ist – sondern unsere Umgebung unser Denken und Handeln maßgeblich beeinflussen kann, bekommen innovative Einrichtungskonzepte immer mehr Bedeutung. Unternehmen wie Google, Apple oder IDEO in Kalifornien leben es schon lange vor. Wer innovativ denkende Mitarbeiter möchte, muss ihnen auch den dafür passenden Raum bieten. Während im Jahr 1878 Joseph Wilson Swan vermutlich noch ein einfacher Raum genügte, um die ersten Konzepte für eine Glühbirne zu formulieren und zu testen, so hat sich die Art und Weise, wie wir im 21. Jahrhundert innovieren, stark verändert. Weg vom einzelnen Genie abgekapselt in seinem eigenen Raum, hin zu möglichst heterogenen Teams, die ihre Kunden und Bedürfnisse immer im Blick haben und entlang der Wertschöpfungskette gut vernetzt mit Universität, Forschung und Partnern arbeiten. Wir erwarten produktive und effiziente Teamarbeit – am besten noch abteilungsübergreifend und wenn notwendig über Raum und Zeitzonen hinaus.

Wenn Design an seine Grenzen stößt

Doch wie muss es nun aussehen – das optimale Bürokonzept –, das nicht nur optisch überzeugt, sondern auch Innovationen fördert? Die Frage selbst enthält bereits den größten Irrglauben, den es eigentlich zu vermeiden gilt. Innovationsfördernde Räumlichkeiten müssen nicht per se den nächsten Designaward gewinnen. Sprichwörtlich sollen doch dort Späne fallen, wo gehobelt wird – harte Arbeit muss also seine Gebrauchsspuren hinterlassen dürfen. Viel wichtiger als das perfekte Design ist der Zweck dahinter. Möchte ich, dass meine Mitarbeiter in gemeinsamen Meetings viele Ideen generieren? Oder sollen sich meine Mitarbeiter leichter abteilungsübergreifend vernetzen können? Jeder Raum schafft seine eigene Atmosphäre und kann die notwendigen kleinen Impulse setzen, die uns schlussendlich zu Höchstleistungen anspornen.

Auf dem Weg zum innovativen Büro

Bei unserer täglichen Arbeit mit Unternehmen begegnen uns immer wieder drei zentrale Aspekte bei der Gestaltung von innovationsfördernden Räumen – Elemente für kreative Inspiration, informelle Wohlfühlzonen und flexible Strukturen. Um Mitarbeiter dazu zu motivieren, aus eigenem Antrieb kreativ und innovativ zu sein, braucht es ein gutes Zusammenspiel dieser Elemente. Egal ob es nun darum geht, das gesamte Bürokonzept neu zu denken oder das bestehende mit geringfügigen Mitteln zu verbessern. Sich mit diesen drei Elementen gedanklich auseinanderzusetzen kann ein erster wichtiger Schritt zum Erfolg sein.

Geplante Inspiration

Elemente zur Inspiration schaffen Raum für neue kreative Ideen und Gedanken, zum Beispiel

  • ein Bereich mit vergangenen Innovationsprojekten in unterschiedlichen Entwicklungsstufen,
  • eine Galerie der glorreich gescheiterten Ideen,
  • ein interner Showroom, der alle aktuellen Produkte für Mitarbeiter erlebbar macht,
  • eine interne Werkstatt, in der gebastelt werden darf.

All diese Räumlichkeiten haben das Potenzial, Mitarbeiter zu neuen Ideen anzuregen.

Netzwerken ohne Zwang

Je vertrauter Mitarbeiter miteinander umgehen, desto kreativer ist die Atmosphäre im Unternehmen. Nicht ohne Grund versuchen große Konzerne weltweit die Freizeit ins Unternehmen zu holen: Zum Beispiel gibt es bei Google einen Beachvolleyball-Platz oder bei IDEO eine große Gemeinschaftsküche mit kulinarischen Fixpunkten – alles mit dem Ziel, informelle Wohlfühlzonen für Mitarbeiter zu schaff en. Im Kleinen kann schon eine gut geplante Kaff eeküche genügen, um die Vernetzung zu erhöhen und Vertrauen zu schaffen.

Flexibilität für alle Arbeitslagen

Was nicht passt, wird passend gemacht. Wie? Beispielsweise sind Rollen die neuen Füße für innovative Büromöbel. Warum? Weil innovative Unternehmen wissen, dass sich der Raum im Optimalfall an die Aufgabe anpasst, und das auch noch mit wenigen Handgriffen. Denn agile Teams benötigen Freiraum anstatt fixe Büros, Flexibilität anstatt Routine, und ganz bestimmt keinen zu großen Konferenztisch in einem zu kleinen Meetingraum.