Ausganssituation

Wie kann man als Gruppe am besten aus gemeinsamen Erfahrungen lernen? Wie kann ein Lernprozess systematisch durchgeführt werden, ohne in Schuldzuweisungen für Misserfolge zu enden? Debriefing nach Eppler bietet hierfür einen Lösungsansatz: In einem strukturierten Prozess sammeln Betroffene des Projekts/Prozesses Erfolge und Misserfolge, um dann Erkenntnisse abzuleiten (was haben wir gelernt?) und Maßnahmen zur Verankerung der Learnings für Folgeprozesse zu entwickeln (wie setzen wir das Gelernte zukünftig um?).

Zielsetzung

Ziel ist es, eine möglichst objektive Reflexion eines Prozesses durchführen, um Erfahrungen − positive wie negative − als Lernquelle für die Gruppe nutzbar zu machen. Außerdem sollen Fehler aufgedeckt werden um gegebenenfalls Analysen durchführen zu können.

Konzept

Das Debriefing ist eine Einladung zum gemeinsamen Lernen – keine Projektevaluierung, bei der es um Leistungen einzelner Personen(-gruppen) geht. Das Debriefing wird durch eine graphische Darstellung des ausgewählten Prozesses unterstützt: Das gemeinsame Bild zu Erfahrungen im Prozess wird Stück für Stück gemeinsam hergestellt und so für alle sichtbar gemacht. Die Moderation der Methode wird durch eine unbefangene, nicht am Projekt beteiligte Person wahrgenommen.

Ablauf

Der Ablauf untergliedert sich in fünf Phasen.

Vorbereitung

In der Vorbereitung wird das Thema festgelegt und die Debriefing-Teilnehmer ausgewählt. Diese sollen bereits im Vorhinein Überlegungen zum definierten Thema anstellen. Außerdem sollen die wichtigen Phasen und Meilensteine des Prozesses dargestellt werden.

Aufwärmen, einstimmen

Beim Aufwärmen wird das Thema im Detail vorgestellt und der Prozess noch einmal in Erinnerung gerufen. Dabei geht das Team die vorbereiteten durch und überprüft die vorgenommene Gliederung des Prozesses.

Fehler/Erfolge sammeln

Jeder Teilnehmer notiert für sich zwei Erfolge und zwei Misserfolge des Prozesses auf jeweils einem Moderationskärtchen.

Fehler/Erfolge durchgehen

Alle Moderationskarten werden abgesammelt und den einzelnen Prozessphasen zugeordnet. So werden Erkenntnisse deutlich sichtbar und Ableitungen, wie das Gelernte umgesetzt werden kann, können getroffen werden.

Komplettieren und Dokumentieren

Nachdem eine Sicht auf das große Ganze hergestellt wurde, können bei Bedarf einzelne Erkenntnisse in mehr Detail analysiert werden. Abschließend wird noch ein Aktionsplan für das weitere Vorgehen erstellt.

Ergebnisse

Die TeilnehmerInnen haben einen (Teil-)Prozess im Hinblick auf Erfolge und Misserfolge reflektiert und konnten aus Erfolgen und Misserfolgen Erkenntnisse ableiten. Außerdem liegt ein konkreter Aktionsplan vor, welcher den Erfahrungstransfer für künftige Prozesse sicherstellt.