Würden Sie einen größeren Hausumbau ohne Plan machen? Sie könnten um sieben Uhr morgens Ihren Partner damit überraschen, dass Handwerker plötzlich eine Trennwand entfernen. Und zwei Tage später steht der Tischler mit einer neuen Küchenzeile vor der Tür. Die sichere Konsequenz: Chaos, Ärger und Geldverschwendung. Auch beim Organisationsumbau wird oft ohne guten Plan vorgegangen.

Soziale Systeme/Organisationen sind besonders sensibel gegenüber sinnlosen Umbauten. Es braucht daher eine Architektur, das heißt ein Framework an Strukturen, Phasen und Prozessen, um vom Status quo zum neuen Verhalten zu kommen. Change-Manager sind wie gute Architekten. Sie brauchen technisches Know-how sowie die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen und daraus eine „Gestalt“ entwickeln zu können.

Eine gute Change-Architektur beinhaltet durchdachte Aktivitäten für die drei Prozesstypen sowie vereinbarte Strukturen für Management (ausrichten, steuern, entscheiden), Gestaltung (analysieren, konzipieren, umsetzen) und Enabling (lernen, verhandeln, kommunizieren) des Change-Vorhabens.

Für die Innengestaltung sind die Change-Designer zuständig. Diese gestalten maßgeschneiderte Designs für Interventionen (Workshops, Großgruppenveranstaltungen, Management-Meetings etc.). All das dient dazu, im „umgebauten Haus“ ein neues Verhalten zu ermöglichen.

Tipps

  • Skizzieren Sie mit Ihrem Projektteam eine mögliche Architektur anhand der drei Kernprozesse (Management, Gestaltung und Enabling des Change) und machen Sie die wesentlichen Aktivitäten auf einer Pinnwand für alle sichtbar.
  • Sehen Sie fixe Kommunikations- und Abstimmstrukturen mit langfristiger Terminreservierung vor, auch wenn Sie noch nicht wissen, welche Themen beim nächsten geplanten Meeting anstehen.
  • Gestalten Sie das Design eines Workshops nach dem Canoe-Modell von Richard H. Axelrod. Die Kanuform baut einen Spannungsbogen auf und definiert auch die notwendigen Zeitanteile.